Parodontologie
Unter einer Parodontitis versteht man eine Erkrankung des Zahnhalte- und -stützgewebes. Das bedeutet, daß das Zahnfleisch und der Knochen, in dem ein Zahn steckt, durch entzündliche Prozesse verändert wird. Man weiß heute, daß die Ursache für diese Prozesse im Zahnbelag und den darin enthaltenen Bakterien liegt. In einem Kubikmillimeter Zahnbelag sind mehrere Millionen Bakterien enthalten, die zuerst zu einer Entzündung des Zahnfleischandes (Gingivitis) und anschließend zu einem Zurückgehen des Knochens führen. Je weiter der Knochen zurückgeht, umso lockerer wird ein Zahn, bis er schließlich herausfällt oder Beschwerden macht und gezogen werden muß.
Um eine Parodontitis zu behandeln, muß der Patient zuerst eine sehr gute Mundhygiene erlangen. Dazu dient die professionelle Zahnreinigung (PZR). Durch sie werden die Zähne von außen und zum Teil auch schon etwas unter dem Zahnfleischrand von Zahnbelag, Zahnstein und Konkrementen befreit. Nach Abschluß der PZR werden die Knochentaschen gemessen und entschieden ob eine chirurgische Zahnfleischtaschenbehandlung erfolgen muß.
Bei dieser werden die Zähne betäubt und mit speziellen Instrumenten die Taschen bis zum Grund gesäubert und die Wurzeln geglättet. Anschließend erhält der Patient einen Zahnfleischverband.
Bei der Nachbehandlung werden die Zähne poliert und fluoridiert.
Rauchen und Diabetes erhöhen das Risiko eine Parodontitis auszubilden.
In manchen Fällen muß eine mikrobiologische Untersuchung der Bakterien in den Zahnfleischtaschen erfolgen, da bestimmte Bakterien aggressive Formen von Parodontitis auslösen können. Diese Formen müssen dann auch zusätzlich mit Medikamenten behandelt werden.
Der Erfolg einer Parodontitisbehandlung hängt entscheident von der Mundhygiene des Patienten ab.